Saturday, September 26, 2009

Der ungewöhnliche Markt zwischen Bangkoks Brücken!







Blumenmeer und mehr! Nicht nur Casanova und Rasputin wussten, wie man Frauen begeistern kann! Jon Bon Jovi war mit seinem Songklassiker „Bed of Roses” auch nicht der Einzige, der an ein mit Rosenblättern bedecktes Bettchen dachte, in dem er seine Geliebte niederbetten und verführen wollte. Was das mit Thailand und Bangkok zu tun hat oder wie leicht und preiswert es sein kann - Ihrer Frau, Geliebten oder Freundin ein unvergessliches Erlebnis zu verschaffen, das erfahren sie im Innenteil dieser Ausgabe. Beim „Bed of Roses” muss das rosige Blumendekor nicht viel mehr kosten, als wie 2 Schachteln Zigaretten in Europa!


Bangkoks Brücken über den Chaophraya Fluss sind nach und nach dem Stadtbild hinzugefügt wurden. Der Gegenstand dieser Reportage sind zwei Märkte welche beide eigentlich ungewöhnlich und einzigartig sind.

Exakt zwischen der in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Engländern erbauten Memorial Bridge und der Phra Pokklao Bridge genannten Betonkonstruktion aus den 70er Jahren befindet sich eine Strasse, die nur von Taxen oder den Bussen der Linie 8 als Wendeschleife vor der Brückenüberquerung benutzt wird.



Noch vor der einsetzenden Dämmerung beginnt hier täglich, ausser an Montagen, ein geschäftiges Treiben. Fleissige Marktbeschicker bauen ihre Stände auf und karren ihre Waren in rauhen Mengen aus den dem Besucher verborgen bleibenden Warenlagern heran. Es gilt, mehrere hundert Meter Marktlänge mehrzeilig bis zum offiziellen Start um 20:00 Uhr aufzubauen, zu bestücken und zu beleuchten. Dies geschieht im Handumdrehen durch ameisengleiche Marktfachkräfte.



Na ja, ein Flohmarkt wie jeder andere auch, wird sich so mancher Leser denken, aber dem ist wirklich nicht so! Hier finden sich vorwiegend Teenager und Twens aus der Mittel- und Oberschicht ein, welche sich mit aktuellster Designergarderobe oder auch US-Markenjeans aus zweiter Hand eindecken möchten. Das Angebot ist riesig. Sportschuhe in neu und gebraucht, die unvermeidlichen Modeschmuckdealer und sehr viel Garderobe aller Art und Qualität. Als besondere Attraktion für die jüngeren Thai hat es hier auch etliche Tätowierer und Stecher - Anbieter von Bodypiercings. An vielen Ecken hört man in der Nacht dann die Elektronadeln der Hautkünstler um die Wette schnarren mit den heissen Rhythmen der Lautsprecherboxen von Anbietern neuester Musik-CDs weiter weg. Etliche Stände sind hier recht offen, dabei kann man bei der Arbeit auch zuschauen.




Handtaschen und Accessoires stehen ganz hoch in der Gunst bei den vielen hübschen jungen Ladies hier, viele davon noch in ihren kessen Studentinnenuniformen. Gelegentlich begegnet man hier auch junger Thaiprominenz aus der Film-, Fernseh- und Musikbranche. Dies ist ein echter Szenemarkt, man kommt hier als junger Thai wohl auch her, um gesehen zu werden.


Getränke gibt es vielerorts aus Eisboxen zu zivilen Preisen, von Wasser über Cola bis hin zum Bier wird alles angeboten. Leckere Eisshakes mit Fruchtstückchen für nur 20 Baht sind hier meine erklärtern Favoriten. Das reichhaltige Snackangebot der Garküchen vor Ort beschränkt sich allerdings nur auf einheimische Speisen. Magenempfindliche Zeitgenossen oder Touristen mit besonderen Wünschen werden leider auf diesem Markt hungrig bleiben.


Der Markt selbst dauert bis nach Mitternacht an. Es wird dann eng zwischen den Standzeilen zu fortgeschrittener Stunde und noch hält man eine Fahrspurbreite der Fahrbahn für die immer noch wendebedürftigen Linienbusse frei. Diese quälen sich dann im Schritttempo durch viele Menschen vorwärts. Die meisten der Passanten und Marktbegeher ziehen die Zeilen direkt an der Ufermauer vor, denn hier weht meist ein leichter Wind vom Fluss her und verschafft etwas Abkühlung. Selbst die Expressboot-anlegestelle samt Pier wird von Händlern in Beschlag genommen. Hier verkehren übrigens die preiswerten Linienboote vom Wat Rajisingkorn bis hinauf nach Nonthaburi während des Tages, sie beenden ihren Dienst gegen 18:00 Uhr und pfiffige Bangkokbesucher verbinden einen nachmittäglichen Bootsausflug für ein paar Münzen auf den hier verkehrenden Booten gerne noch mit einem abendlichen Marktbesuch zwischen den Brücken.



Das Memorial Bridge Pier ist ziemlich weit stromabwärts gelegen und hier kann man seine nachmittägliche Bootsfahrt prima beenden. Als fehlendes touristisches Bindeglied böte sich hier der Besuch eines lokalen Terrassenrestaurants in unmittelbarer Marktnähe oder aber der Besuch des unweit gelegenen „Tempels der Morgenröte”, auf Thai auch „Wat Arun” genannt, zur gleichfalls wirklich hochfotogenen Sonnenuntergangszeit an.








Das hier befindliche Terrassenrestaurant am Ufer hat eine Aussicht, wie sie sonst nur noch die Vorzeigerestaurants der 5-Sterne-Edelhotels am Chaophraya-Fluss haben. Exakt die gleichen Reiskähne im Zugverbund, Longtail-Speedboote, Expressfähren und Rivercruiser fahren auch hier vorbei. Nur die Preise sind halt wesentlich erschwinglicher. Die Köche haben auch bestimmt keine französisch klingenden Namen, aber die Küche richtet auf Wunsch wirklich gerne für Fremdländer geeignete Gerichte an! Neuerdings hat man endlich auch bebilderte englischsprachige Speisekarten ausliegen.




Zu finden ist das nette Flussrestaurant ganz einfach: Sie folgen der Uferpromenade stromaufwärts bis unter der Phra Pokklao Brücke hindurch, dort mündet ein Seitenkanal in den Fluss. Hier halten Sie sich für einige Schritte nach links und geraten an eine fast venezianisch wirkende Kanalbrücke zum anderen Kanalufer, wo sich dann direkt das besagte Restaurant befindet. Schon von weitem sieht man den grossen weissen Hochhaus-Condoneubau dahinter am Ufer. Zur Rehabilitierung der Venezianer muss ich aber gerechterweise hinzufügen, dass man es in Venedig mit der Erhaltung alter Bausubstanzen sicherlich etwas ernster sieht.





Clever ist es, wenn man seinen Marktbesuch hier in der Nähe der älteren Brücke (der flussabwärts befindlichen) ausklingen lässt. Schon ein paar Meter dahinter findet sich nach rechts (vom Flussufer weg) ein kleiner Park, in dem es von Künstlern nur so wimmelt. Hier sind Portraitzeichner am Werk, die vor den Augen ihrer Modelle in 20 oder 30 Minuten tolle Kohlezeichnungen, Portraits oder auch Zeichnungen von Paaren wirklich trefflich abbilden. Solch ein Kunstwerk kostet nur sehr wenig Geld, und man kann sich vor Ort von der Qualität der einzelnen Anbieter selbst überzeugen. Etliche verschiedene Zeichentechniken werden angeboten.



Wer nun fussmüde ist und ins Hotel retour möchte, der kann das von der quer zur hiesigen Auffahrt der Memoral Bridge verlaufenden Strasse bequem per Taxi oder der gleichen Buslinie (Nr.8) tun.





Wer aber noch die Energie erübrigen kann, vielleicht noch etwas Batteriepower in der Kamera hat, den erwartet ein weiteres Augenschmankerl, nur wenige Schritte weiter nach links. Als „Thalaad Klong Pak”, also „Markt am Gemüsekanal”, taucht hier ein Blumenmeer vor uns auf dem Asphalt auf, dass es dem Erstbesucher und Blumenfreund fast den Atem stocken lässt! An dieser Stelle lag früher der Grossmarkt, der ganz Bangkok versorgte. Übrig geblieben sind heute nur noch die Händler von Rosen, Orchideen, Lotus und Jasmin, die ihre Waren auf den Gehsteigen in Riesenbündeln feilbieten!




Doch keine Angst vor der schieren Menge! Solch ein 50er Gebinde langstieliger, frisch geschnittener Rosen kostet hier nicht viel mehr als einen Baht je Schnittblume. Was man morgen in Pattaya oder in den Touristenzonen Siams von den Blumenkindern für einen „Spottpreis” von nur 20 Baht je Blume ersteht, das wurde hier in Pick-up-Truck-Ladungen gekauft. Sicher verstehen Sie nun, warum die Blumenleute oft so tolle und nagelneue Geländewagen oder Feudalmodelle der Pick-up-Trucks haben. Orchideen sind mannshoch und farbsortiert in Rispen auf dem Gehweg gestapelt. Aufkäufer, die in der Nacht noch die Ware per Luftfracht in ferne Länder verschicken, feilschen selten lange. Ich schäme mich fast, es zu sagen, aber für den Gegenwert einer mittleren Orchideen-geschenkbox aus dem Duty-free-Airportshop, können Sie sich hier locker einen ganzen Taxikofferraum füllen lassen!



Schon oft haben Freunde von mir sich hier einen schönen Auswahlkarton zusammengestellt, wenn sie am Folgetag mit dem Flieger wieder in die Heimat mussten. Die benötigten Transportboxen kennt man hier auch, solch ein Mitbringsel für die lieben Freunde und Verwandten daheim hält im Falle von Orchideen recht langlebig.





Schöne Fotomotive und Thaitypisches zum Sehen hat es auch auf der flussnahen Strassenseite, hier sind die Händler von Tempelzubehör und Utensilien für buddhistische Zeremonien untergebracht. Des Nachts ergänzen sie ihr Kerzen- und Gefässangebot um Blumenketten, Duftgebinde aus Jasmin und Lotosgestecke für die Tempel der Millionenstadt. All diese Sachen werden vor den Devotionalienhandlungen auf der Strasse vor Ihren Augen gebastelt und arrangiert. Flinke Hände kleiner Frauen zaubern hier in Windeseile die tollsten floristischen Arrangements, man hockt auf Decken und werkelt im Schneidersitz zwischen Bergen von Knospen und Blüten diese Waren. Niemand hat etwas dagegen, wenn man ihnen zusieht und auf Anfrage gestatten fast alle auch die Fotografie oder Filmerei der Farbenpracht in dem an und für sich etwas abgewohnten Viertel hier. Auch der Geruchssinn wird hier gefordert, es riecht sehr angenehm in der Nähe frischer Jasminblütenmengen. Irgendwie ist das eine Oase für die Nase in dem Moloch Bangkok.

(c) Frank P. Schneidewind


Tips für die Anreise:




Von den meisten Einheimischen wird dieser Flohmarkt auch als THALAAD SAPHAN PHUT bezeichnet.Die Anreise kann per Expressboot, Taxi, Tuk Tuk oder eben mit dem Bus der Linie 8 erfolgen. Dieser pendelt zwischen dem Victory Monument und der Memorial Bridge. Der Einheitsfahrpreis ist derzeit 8 Baht und 50 Satang. Bei den Expressbooten nehmen Sie bitte eines mit den orangefarbenen Wimpeln auf dem Deck, denn nur diese halten bei der Memorial Bridge. Die Anlegestelle hat die Nummer N6. Eine Taxifahrt von den meisten Bangkoker Hotels dürfte 100 Baht nicht übersteigen. Tuk Tuks sind für bangkokunerfahrene Touristen meist teurer als Taxis. Der Blumenmarkt heisst THALAAD KLONG PAK und schließt erst in den frühen Morgenstunden.

Tuesday, September 22, 2009

Hello Thailand and Southeast Asia Fans


after a period of testing and working on the layout we are now kicking off with the reports. We traveled the unbeaten path often in Thailand as well as the neighbouring countries for you, and were privileged to collect some impressions that average tourists with their package deals will not get to see.

Do not hesitate to ask and to come forward with any questions you may have - we will try to answer them as quick as possible.

The first few reports are kept in their original German language, all future works will be done in English language only.
Each report will be marked by a flag symbol in the very beginning and will show a language-symbol to simplify this for you.


German language reports will feature this flag symbol:




English language reports will feature this flag symbol:



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Text © 2009 Frank P. Schneidewind
Pictures © 2009 Hinigugma Productions